01.09.2006

Regenbogenbrücke

Der 25 November 2005 sollte mein bisher schwärzester Tag in meinem Leben werden, im Radio war schon Schneechaos am Abend vorher vorausgesagt worden, meine Pferde befanden sich im Hochwasserrückhaltebecken zwischen Oberkleen und Cleeberg, ein riesengroßes Weideland, auf das die Pferde erst zwei Tage vorher gekommen waren, sie hatten neben genügend Gras noch Heu als Zusatzfutter, eigentlich alles in bester Ordnung, auch Strom war auf dem Zaun, eine neue Batterie war auch erst am Mittwoch angehängt worden.

Ich war abends noch unterwegs, aber von dem vorausgesagten Schnee war nichts zu sehen, erst als ich am Morgen so gegen 6 Uhr 30 vom klingeln des Telefons geweckt wurde, wurde ich mit der schrecklichen Wahrheit konfrontiert, die sich auf der Straße zwischen Oberkleen und Cleeberg abgespielt hatte.

Ein Linienbus befuhr die Straße in Richtung Oberkleen bei eisglatter, schneebedeckter Fahrbahn, als er über die leichte Kuppe kam standen die Pferde auf der Straße, keine Möglichkeit mehr auszuweichen!!!, keine Möglichkeit mehr den Bus mit 2 Fahrgästen zum stehen zu bringen!!! War die Geschwindigkeit zu hoch???

Der Fahrtenschreiber zeigte bei der folgenden Polizeikontrolle 60km/h an!!!

Was ich dort zu sehen bekam, darüber möchte ich hier nicht schreiben, hier möchte ich all denen danken die mir mit ihrer Hilfe zur Seite standen, in einer solchen Situation sind Freunde besonders wichtig, sei es Hartmut Jakobi aus Oberkleen, Volkmar Jung aus Ebersgöns und Markus Schmitt aus Cleeberg, oder Klaus Textor, mein Tierarzt aus Niederkleen, der früher als ich an der Unfallstelle war und mir böse Bilder erspart hat.

In Norddeutschland knickten Metallstrommasten um wie Streichhölzer, ganze Gegenden waren tagelang von der Außenwelt abgeschnitten.

Als ich mit Helfern den Zaun reparierte klickten Stromfunken von der Litze im Schnee, blutgeile Paparazzis einer Tageszeitung aus Giessen wollten es Wildschweinen anhängen, egal, wodurch die Pferde auf die Straße liefen, egal ob der Bus zu schnell war, alles macht sie nicht mehr lebendig.

Pferdefamilie

Die Regenbogenbrücke

Eine Brücke verbindet Himmel und Erde. Wegen der vielen Farben nennt man sie „Brücke des Regenbogens“.

Auf dieser Seite des Regenbogens liegt ein Land mit Wiesen, Hügeln und saftigem, grünen Gras.

Wenn ein geliebtes Tier auf Erden für immer eingeschlafen ist, geht es zu diesem schönen Ort. Dort gibt es immer zu fressen, zu trinken und es ist warm - es ist schönes Frühlingswetter.

Die alten und kranken Tiere sind hier wieder jung und gesund. Sie spielen den ganzen Tag zusammen. Es gibt nur eins, was sie vermissen: Sie sind nicht mit ihren Menschen zusammen, die sie auf Erden so geliebt haben.

So rennen und spielen sie jeden Tag zusammen, bis eines Tages plötzlich eines innehält und aufsieht: die Nase bebt, die Ohren stellen sich auf und die Augen werden ganz groß! Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus und fliegt förmlich über die grüne Wiese. Die Hufe tragen es schneller und immer schneller. Es hat Dich gesehen!

Und wenn Du und Dein spezieller Freund einander treffen, nimmst Du ihn in Deine Arme und hältst ihn fest.

Dein Gesicht wird wieder und wieder geküsst, und Du schaust in die Augen Deines geliebten Tieres, das solange aus Deinem Leben verschwunden war, aber nie aus Deinem Herzen. Dann überschreitet Ihr gemeinsam die Brücke des Regenbogens, um nie wieder getrennt zu sein.


Nicht vergessen möchte ich auch Emma, mein „erstes“ Pferd, Lotte, Lausbub, Lerse, die Verwandten von Liv und Gazelle und ganz besonders nicht „Herr Klaus Dieter Spiegel“, meinen ersten Traberhengst.

Wir sehn uns wieder!

Nachruf